Statement zur erneuten Hörsaalbesetzung
Mitteilung des Vorstands zur erneuten Hörsaalbesetzung:
Seit nun fast einer Woche besetzt die Organisation EndFossil Göttingen die Hörsäle 007 und 008 sowie das Foyer des zentralen Hörsaalgebäudes und behindert so aktiv die Lehre an unserer Universität. Sowohl die Protestform als auch die Reaktion des Präsidiums darauf stößt bei uns auf Unverständnis.
Natürlich unterstützen auch wir den Klimaschutz und wollen, dass der Planet uns und folgenden Generationen erhalten bleibt, jedoch kann die Besetzung einer freien Bildungseinrichtung nicht der richtige Weg sein, dieses Ziel zu erreichen. Durch ideologisierte Vorträge wie „Klimakrise + Kapitalismus – Eine marxistische Analyse“ oder Auftritte der letzten Generation – einer hoch umstrittenen Organisation, die Straftaten begeht und zunehmend ihre undemokratische Gesinnung freilegt – tragen die Besetzer nicht zu mehr Verständnis und Offenheit gegenüber Klimaschutzmaßnahmen bei, ganz im Gegenteil. Statt purem Aktivismus, der ausschließlich eine gewisse Klientel anspricht, sollte es zu einem offenen, freiwilligen Dialog kommen, an dem sich alle beteiligen.
Ebenso sehen wir in dem Nichthandeln der Universitätsleitung ein falsches Signal. Es ist ihre Aufgabe, den uneingeschränkten Lehrbetrieb zu garantieren. Es darf nicht gewartet werden, bis dieser oder die Sicherheit der Studenten gefährdet ist. Veranstaltungen müssen verlegt werden und teilweise sogar online stattfinden. Insbesondere letzteres stellt für uns eine Einschränkung der Lehre dar. Nach drei langen Corona-Jahren sollte die Onlinelehre das allerletzte Mittel sein.
Auch die Tatsache, dass neben inhaltlichen Veranstaltungen diverse Spaßveranstaltungen – Basteln & Malen, Konzerte, Übernachtungspartys – veranstaltet werden, zeigt, dass man hier nicht auf einen konstruktiven Dialog aus ist.
Aus den genannten Gründen fordern wir als LHG Göttingen die Leitung der Georg-August-Universität dazu auf, etwas gegen die Besetzung der Hörsäle zu unternehmen.
Diese Hörsäle sind für die Lehre aller und nicht für den Protest weniger gedacht.